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Wie viel Geld sollte man mit 40 gespart haben?

Wie viel Geld sollte man mit 40 gespart haben

Zwischen 30 und 40 sind die chaotischen Jahre. Karriere, Familie und finanzielle Ziele müssen unter einen Hut gebracht werden. Da stellt sich die Frage, wie viel Geld man mit 40 eigentlich schon gespart haben sollte?

In diesem Beitrag findest du konkrete Antworten. Abhängig von deinem Gehalt und deinen Erwartungen fürs Alter ist das etwas unterschiedlich. Allerdings kann man Minimalsummen nennen, die den meisten eine sinnvolle Orientierung geben.

Das Wichtige in Kürze:

Als Daumenregel sollte jeder mit 40 ein Vermögen in der Größe eines Nettogehalts gespart haben. Verdient man 3.500€ brutto, wären das 27.000€.

Wer zu den oberen 50% der 40-Jährigen Deutschen gehören möchte, muss bereits 87.200€ gespart haben.

Eine gute Zielgröße für den Vermögensaufbau ist die Höhe des Kapitals, das man zum Schließen seiner Rentenlücke benötigt. In der Regel ist dies ein niedriger bis mittlerer 6-stelliger Betrag.

Späte Berufseinsteiger können verlorene Jahre durch eine höhere Sparquote wieder aufholen.

Wie viel Geld muss man mit 40 haben, um besser als der Durchschnitt zu sein?

Vergleiche motivieren. Da liegt es nahe, einen Blick auf deutsche Durchschnittswerte zu werfen.

Man sieht sofort, die Zahlen gehen stark auseinander. Mit Ersparnissen von 87.200€ gehört man mit 40-44 Jahren zur reicheren Hälfte. Möchtest du zu den Top 20% gehören, benötigst du bereits mehr als das Dreifache.

Diese Zahlen schüchtern ein.

Allerdings sollte jedem klar sein, dass man mit 40 noch gar nicht so viel Geld haben muss. Wer ein normales Gehalt hat, regelmäßig spart und vernünftig investiert, hat zwar mit 40 noch keinen 6-stelligen Betrag, bis zur Rente aber trotzdem ausgesorgt.

Unternehmertum und erfolgreiche Karrieren, mit denen man schon in jungen Jahren vermögend wird, haben ihren Preis. Sie sind keine Garantie für ein gutes Leben. Außerdem sind in der Statistik natürlich auch Erbschaften enthalten.

Haushaltsnettovermögen

Zum Nettovermögen zählen Immobilien- und Finanzvermögen (Aktien und andere Wertpapiere, Versicherungen sowie Cash auf Tagesgeld- und Sparkonten) abzüglich Schulden (Hypotheken, Konsumschulden und sonstige Kredite).

Sollte man sich an Durchschnittswerten orientieren?

Leider sieht man solche Statistiken viel zu oft unkommentiert. Da werden blind Empfehlungen abgeleitet und falsche Vorstellungen geweckt.

Im Alter von 30 bis 40 ist die finanzielle Belastung groß. Viele gründen eine Familie, benötigen eine größere Wohnung oder entscheiden sich für ein Eigenheim. Zudem haben Karriere und Gehalt noch längst nicht ihr volles Potential entfaltet.

Außerdem ist die Entwicklung der Durchschnittsvermögen ziemlich merkwürdig.

Eigentlich erwarte ich exponentielles Wachstum.

Wer sein Vermögen für sich arbeiten lässt, sollte vom Zinseszinseffekt profitieren. Die Realität sieht offensichtlich anders aus.

Vergleich des 50%-Perzentils mit einer konservativen Rendite von 5%
Deutsche Sparbuch-Mentalität

Wie kann es sein, dass Deutsche mit 40-44 Jahren im Median 87.200€ besitzen, aber mit 60-64 Jahren gerade mal 120.500€? Das ist die Sparbuchmentalität, die du unbedingt vermeiden solltest!

Orientiere dich besser nicht am Durchschnitt.

Investiere dein Geld. Sonst wird es nicht reichen, um deine Rentenlücke zu schließen. Am besten mit breit gestreuten ETFs. In meinem Artikel für Einsteiger erkläre ich wie das geht.

Wie viel Geld muss man mit 40 haben, um seine Rentenlücke zu schließen?

Das Sparziel Nummer 1 unserer Generation ist die Vorsorge fürs Alter. Reden wir nicht drum herum. Selbst wenn die Rente sicher ist, ihre Höhe ist es nicht.

Schon heute werden die Rentenzahlungen mit 100 Mrd. € aus Steuergeldern quersubventioniert. Der demografische Wandel tut sein übriges. Jeder sollte unbedingt selbst vorsorgen. Die folgende Tabelle zeigt dir, wie viel du dafür brauchst.

Alter bei Berufseinstieg Rentenlücke pro Monat Sparquote zum Gehalt Sollvermögen mit 40 Sollvermögen mit 45 Sollvermögen mit 67
18 1.020 € 5,1% 59.000 € 85.000 € 326.000 €
19 1.030 € 5,4% 58.500 € 85.000 € 330.000 €
20 1.040 € 5,7% 57.500 € 84.000 € 333.000 €
21 1.060 € 6,1% 57.000 € 84.500 € 340.000 €
22 1.080 € 6,5% 56.500 € 84.500 € 345.000 €
23 1.100 € 7,0% 55.500 € 84.500 € 352.000 €
24 1.130 € 7,5% 55.500 € 85.000 € 362.000 €
25 1.160 € 8,1% 54.500 € 85.500 € 372.000 €
26 1.190 € 8,7% 53.500 € 85.500 € 381.000 €
27 1.230 € 9,4% 53.000 € 86.000 € 394.000 €
28 1.270 € 10,2% 52.000 € 86.000 € 407.000 €
29 1.310 € 11,1% 50.500 € 86.000 € 419.000 €
30 1.360 € 12,1% 49.000 € 86.000 € 435.000 €
31 1.410 € 13,2% 47.500 € 86.000 € 451.000 €
32 1.460 € 14,4% 45.000 € 85.000 € 467.000 €
33 1.510 € 15,7% 42.000 € 84.000 € 483.000 €

Die Zahlen sind Inflationsbereinigt, entsprechen also der heutigen Kaufkraft.

Folgende Grundannahmen habe ich getroffen:

  • Nettogehalt von 2786€ (abgeleitet vom deutschen Durchschnittsgehalt mit 40 Jahren von ca. 55.500€ brutto pro Jahr).
  • Gehaltserhöhung von jährlich 1% über der Inflation.
  • Ab dem Berufsstart wird Geld mit der angegebenen Sparquote zurückgelegt.
  • Das Kapital wird mit 5% Rendite investiert (entspricht dem inflationsbereinigten Durchschnitt des Aktienmarktes).
  • Die Rentenlücke ist ein abgeschätzter Durchschnitt aus 7 verschiedenen Online-Rechnern (wichtige Eingaben sind Nettogehalt, Alter und Berufsstart).

Wer spät in den Beruf startet, hat eine größere Rentenlücke. Das macht sich vor allem bei denen bemerkbar, die erst nach 30 anfangen zu arbeiten. Noch schlimmer wird das Ganze durch die geringere Anlagezeit, die man noch bis zur Rente übrig hat.

Während ein 18-jähriger Berufseinsteiger mit 5% Sparquote hinkommt, muss ein Späteinsteiger bis zu 15% des Gehalts zurücklegen.

Lohnt es also, schon möglichst früh die ersten Euros zur Seite zu legen? Koste es, was es wolle? Schließlich winkt der legendäre Zinseszinseffekt.

Sollte man so früh wie möglich mit dem Vermögensaufbau beginnen?

1 Euro versiebenunddreißigfacht sich, wenn man ihn ab 20 bis zur Rente anlegt (entspricht 8% Rendite). Ab 30 versiebzehnfacht er sich immerhin noch. Viele empfehlen deshalb einen frühstmöglichen Start. Das sehe ich kritisch.

Wer ab 20 jeden Monat 100€ investiert, hat mit 40 gerade mal 57.000€ gespart.

Das ist nicht wenig. Aber auch keine astronomische Summe. Nutze deine Chance, den Rückstand aufzuholen. Ab 40 wird es natürlich schwerer und schwerer. Höchste Zeit also, mit dem Investieren zu beginnen!

Beginn des Vermögensaufbaus mit 30

100€ pro Monat ab dem 20. Lebensjahr reichen für die Rentenlücke. Rendite vor Inflation von 8%.

Wie rechnet man das Eigenheim ein?

Ein Haus oder eine Wohnung zählen zum Vermögen dazu. Laufende Erträge wie durch Zinsen oder Renditen bekommt man allerdings nicht. Man spart die Miete. Deshalb würde ich es auch genau so einrechnen.

Anstatt das Haus zum Nettovermögen dazuzuzählen, würde ich bei der Kalkulation der Wunschrente die Mietkosten abziehen.

Der Wert eines Hauses kann stark steigen. Das bedeutet nicht, dass die Rentenlücke geschlossen ist. Das bedeutet lediglich, dass man in einem Objekt mit „hohen Mietkosten“ lebt. Die restlichen Kosten bleiben bestehen.

Reicht die Rente nicht, brauchst du Vermögen zusätzlich zum Eigenheim!

Während des Abbezahlens ist diese Rechnung natürlich schwierig. Um auszurechnen, wo du aktuell stehst, kannst du dein Eigenheim ruhig beim Nettovermögen berücksichtigen. Als Kompromiss würde ich mit dem Kaufpreis minus Restschulden rechnen und etwaige Wertsteigerungen ignorieren.

Meine Empfehlung, wie viel man mit 40 gespart haben sollte

Während ich beim Alter zwischen 20 und 30 davon abrate, auf Teufel komm raus 100€ pro Monat zur Seite zu legen, sollte man mit 40 längst mit dem Sparen angefangen haben.

Trotz Mehrbelastung durch Kinder oder andere Verpflichtungen sollten mindestens 5-10% deines Gehalts in den Vermögensaufbau fließen. Das bedeutet, dass du deutlich mehr als nur einen Notgroschen auf dem Konto haben solltest (⇒ mein Notgroschenrechner).

Mit 40 sollte man ein Vermögen in der Höhe eines Nettogehalts haben.

Ideal wäre es, wenn du bereits ein volles Bruttogehalt besitzt. Das entspräche den Werten in der oberen Tabelle zur Rentenlücke.

Ob das Vermögen in Wertanlagen wie ETFs steckt oder in Teilen im Eigenheim, ist nicht so entscheidend. Hauptsache, es liegt nicht auf dem Sparkonto. Ohne vernünftige Wertsteigerung, wird es schwer fürs Alter vorzusorgen.

Die 7 häufigsten ETF-Fehler

( und wie du sie vermeidest )

Echte Fälle aus dem wirklichen Leben. Inspiriert durch Freunde, Familie und die ETF4Good-Community.

Wie viel Geld muss man mit 40 gespart haben, um Millionär zu werden?

Wie viel muss man gespart haben, um Millionär zu werden

Wer ambitionierte Ziele hat, muss viel verdienen oder früh anfangen zu sparen. Am besten beides. Bist du mit 40 zu spät dran, um Millionär zu werden?

Eine Million entspricht einem passiven Nettoeinkommen von ca. 3000€ pro Monat. Das ist mehr als nur eine nette Zusatzrente.

Benötigtes Vermögen mit 40 abhängig von zukünftiger Sparrate
Sparrate Für 1 Mio. nominell Für 1 Mio. heutige Kaufkraft
1.500 € 0 € 46.000 €
1.400 € 0 € 60.000 €
1.300 € 0 € 73.000 €
1.200 € 0 € 87.000 €
1.100 € 0 € 101.000 €
1.000 € 0 € 114.000 €
900 € 3.000 € 128.000 €
800 € 17.000 € 142.000 €
700 € 30.000 € 155.000 €
600 € 44.000 € 169.000 €
500 € 57.000 € 183.000 €
400 € 71.000 € 196.000 €
300 € 85.000 € 210.000 €
200 € 98.000 € 224.000 €
100 € 112.000 € 237.000 €
0 € 126.000 € 251.000 €

Wer bereit ist, bis 67 jeden Monat einen vierstelligen Betrag zu sparen, benötigt mit 40 noch kein großes Vermögen. Je mehr man schon hat, desto leichter wird es allerdings. 126.000€ ist der andere Extremfall. Diese Summe wächst bis zur Rente von allein auf 1 Million Euro.

Das sind allerdings nominelle Werte bei 8% Rendite. Auf Grund der Inflation werden 1 Million Euro in knapp 30 Jahren längst nicht mehr die gleiche Kaufkraft haben. Vergleichbar wären in etwa 2 Millionen Euro.

Um diese Summe mit 67 zu erreichen, muss man sich deutlich mehr anstrengen. Bei einer Sparrate von 1000€ sind mit 40 Jahren 114.000€ Startkapital nötigt. Mit einer 500€-Sparrate brauchst du schon 183.000€ Kapital.

Fazit

Nicht jeder hat mit 40 Jahren einen 6-stelligen Betrag gespart. Das ist meiner Meinung nach auch nicht tragisch. Selbst ambitionierte Ziele wie 1 Million Euro sind weiterhin erreichbar. Wer sich auf Ausbildung, Familie und Karriere fokussiert hat, braucht sich nichts vorzuwerfen.

Trotzdem solltest du mit 40 ein gewisses Polster haben. Ideal wäre ein Jahresgehalt.

Es wird höchste Zeit, dass du mindestens 10% deines Gehalts für die Altersvorsorge zurücklegst.

Darüber hinaus ist ein Notgroschen von 3-6 Monatsausgaben Pflicht. Mit 40 solltest du für dich und deine Familie finanzielle Verantwortung übernehmen.

Nachhaltige Grüße

Nachhaltige Grüße
Christian Kontakt

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